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Dokumentation | 09.02.2025
Arbeit und Freiheit
Premiere für „Michael Meyen im Gespräch“. Gast ist Axel Klopprogge, der nach einer Konzernkarriere über eine Linke nachdenkt, die diesen Namen verdient.
Text: Michael Meyen
 
 

Knapp ein Jahr hat es gedauert nach meinen letzten Gesprächen im Apolut-Studio, seinerzeit mit Robert Cibis und Yann Song King und am Rande von Berlin schon längst nicht mehr so komfortabel wie einst an der bayerisch-österreichischen Grenze oder dann im Süden Schwedens, wo eine komplette Mannschaft für perfekte Qualität gesorgt hat. Kamera, Ton, Regie, Maske und sogar eine Gästebetreuung. Lauter Profis, aber irgendwann offenbar nicht mehr zu bezahlen aus Spenden und wahrscheinlich auch überholt von der Konkurrenz im Internet, die mit einfachen Mitteln zwar weit unterhalb aller TV-Standards bleibt, aber aktuell ist, viel, viel günstiger und inhaltlich trotzdem sehr oft sehr spannend.

Egal. Auf Onlineinterviews hatte und habe ich keine Lust. Ich möchte den Menschen spüren, um den es geht. Vorher mit ihm reden und hinterher hoffentlich auch noch. Ich telefoniere nur im Notfall, weil dort vieles von dem verlorengeht, was den Austausch ausmacht. Zoom und Co. liefern zwar ein Bild, sind aber ansonsten nicht viel besser. Um das nur mit einer Zahl zu illustrieren: Bei einem Bildschirmgespräch dauert es zweieinhalb Sekunden, bis mein Gegenüber registriert, dass ich etwas sagen will. Live und in Farbe liegt die Reaktionszeit bei knapp der Hälfte.

Also habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und bin selbst zum Produzenten geworden. Nicht ganz allein natürlich. Es gab Tipps von Dirk Wächter, der für viele der Bilder und Videos von Daniele Ganser steht und die Apolut-Gäste auf unnachahmliche Weise fotografiert hat, von Paul Brandenburg, der Technik borgte, und von Ingmar Beyer, den ich im großen Studio kennenlernen durfte und der nun auch bei meinen eigenen Versuchen dafür sorgt, dass der Ton stimmt. Vielen Dank dafür.

Bildbeschreibung

Ein Dank gilt auch Axel Klopprogge, den die Leser dieser Seite aus der Kolumne Oben & Unten kennen und der sich gewissermaßen als Versuchskaninchen zur Verfügung stellte. Der Anlass war denkbar günstig, als wir uns Ende Januar im Wohnzimmerstudio trafen: Gerade war seine Aufsatzsammlung „Links oder rechts oder was?“ erschienen – Stoff genug für 90 Minuten. Das Buch wird morgen in meiner Kolumne noch einmal gesondert gewürdigt.

Wer in unser Gespräch hineinschaut, wird schnell den Unterschied zu Apolut sehen: Es gibt Publikum. Gut zehn Menschen, die hoffentlich wiederkommen. Die nächsten Gäste: Michael Beleites, mit dem ich über den Darwinismus reden werde und über all das, was diese Ideologie aus uns gemacht hat, sowie Erich Hambach, der gerade auf den letzten Metern für sein Buch „Herren des Geldes“ ist.

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