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Oben & Unten | 04.12.2024
Arm marschiert, Reich kassiert
Die Eskalation im Krieg gegen Russland nimmt zu. Während die Massen verelenden und die Jungen sterben, profitieren Konzerne und Vermögensverwalter.
Text: Felix Feistel
 
 

Je erfolgreicher das russische Militär in der Ukraine ist und je mehr es danach aussieht, dass das Morden demnächst enden könnte, desto stärker eskaliert der Westen den kollektiv ausgerufenen Krieg gegen Russland. War vor Kurzem noch von Friedensverhandlungen die Rede, baut der US-geführte NATO-Westen im Nahen Osten eine weitere Front auf. Pünktlich zum Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah starten US-finanzierte Dschihadisten eine Offensive auf Aleppo, und Israel beschießt Ziele in Syrien. Sinn und Zweck dürfte es hier wohl sein, die Achse Iran-Libanon zu schwächen und Russlands Kräfte in Syrien zu binden.

Ebenso kann man die Situation in Georgien einschätzen. Hier protestieren pro-europäische Demonstranten gegen die neu gewählte Regierung. Unterstützt werden sie dabei von der Präsidentin des Landes, Salome Surabischwili, die über eine französische Staatsbürgerschaft verfügt und in Europa ausgebildet wurde. Die vom Westen unterstützten Demonstranten wenden sich gewalttätig gegen die Polizei und versuchten sogar, das Parlament zu stürmen – ein Szenario, das, wenn es in Deutschland oder in den USA auch nur ansatzweise geschieht, sofort mit rechtsradikalen Nazis in Verbindung gebracht, in Georgien aber von den europäischen Regierungen begrüßt wird. Die von Ursula von der Leyen geführte EU spricht sogar Drohungen gegen die georgische Regierung aus für den Fall, dass diese die Demonstrationen auflöst – was an den Maidan von 2014 in der Ukraine erinnert, wie überhaupt die ganzen Ereignisse. Ziel ist es, einen neuen Konfliktherd an der Grenze zu Russland zu schaffen, um russische Kräfte zu binden und damit das Feld für einen großen Krieg der NATO zu bereiten.

Spätestens 2029 will man diesen Krieg führen. Dazu werden jetzt schon Vorbereitungen getroffen – und die Kämpfe in der Ukraine am Laufen gehalten. Dazu verabschiedete das EU-Parlament eine Resolution zur Unterstützung der Ukraine, in der unter anderem die Lieferung von Kampfflugzeugen und Langstreckenwaffen (einschließlich Taurus) gefordert wird – ohne Einsatzbeschränkungen. Von den Warnungen Russlands, im Notfall Atomwaffen einzusetzen, lasse man sich nicht abschrecken, heißt es dort.

Zudem muss die heimische Bevölkerung auf Krieg vorbereitet werden. Die europäischen Regierungen verteilen Broschüren, die für den Ernstfall wappnen sollen. In Deutschland wird ein „Operationsplan“ erarbeitet, der schon mal die Industrie auf den Krieg einstellt. Auch die Wehrpflicht wird schrittweise wieder eingeführt, zunächst nur durch die erzwungen freiwillige Datenabgabe Jugendlicher. Und während die heimische Bevölkerung schrittweise in Armut versinkt, werden kriegsbedingt erhöhte Steuereinnahmen in die Ukraine umverteilt.

Es ist dieselbe Ukraine, die schon vollständig unter westlichen Konzernen aufgeteilt wurde. Die Agrarflächen gehören Agrarkonzernen wie Bayer, und Blackrock verdient nicht nur an Rüstungsaufträgen mit, weil der Konzern hier Aktien hält, sondern ist auch mit dem „Wiederaufbau“ der Ukraine betraut. Man kassiert also zweifach, während im Feld die jungen Generationen hingeschlachtet werden, sodass der Westen die Ukraine nun sogar auffordert, das Alter für die Wehrpflicht auf 18 oder sogar 16 Jahre zu senken. Die Armen leiden, die Jungen sterben – für den Profit der Reichen. Ein Schicksal, das auch Deutschland und Europa blüht – vollkommen unabhängig davon, welche Partei Sie im Februar wählen.

Die Massen haben nur eine Chance: sich der Kriegsmaschinerie und dem Wahnsinn der Umverteilung vollkommen zu verweigern.

Felix Feistel veröffentlicht seit 2017 Texte über das aktuelle Zeitgeschehen bei Manova, Apolut, tkp & Multipolar. Mehr auch auf seinem Telegram-Kanal.

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